Das Rätselhafte Verschwinden von Alfred Partikel, Neues Kunsthaus Ahrenshoop, 2017

 

Eröffnung : 04/03/2017

Ausstellung : 05/03/2017 – 01/05/2017

Mit : Caroline Bayer, Gert Bendel, Ewa Berg, Günter Blendinger, Jan Decker, Matthias Dettmann, Udo Dettmann, Elli Graetz, Cornelia Groß, Guðrún Gunnarsdóttir, Klaus Hack, Eberhard Hartwig, Olli Heikkonen, TO Helbig, Heike Jeschonnek, Thomas Judisch, Peter Kaiser, Claudia Kapellusch, Jeanett Kipka, Thomas Kleinschmidt, Hagen Klennert, Gitte Klisa, Synke Köhler, Stephanie Krumbholz, Claire Laude, Julia Leschik, Dörte Meyer, Claudius Nießen, Frauke Otto, Justine Otto, Maria Raeuber, Fabian Reimann, Clara S. Rueprich, Christiane Gerda Schmidt, Andy Scholz, Bernhard Schrock, Uta Siebert, Petra Steeger, Christiane Stegat, Anne Steinhagen, Armin Strohmeyr, Neil Taylor, Saskia Wenzel

Der Maler Alfred Partikel (*1888) verschwand am 20. Oktober 1945 beim Pilzesammeln im Ahrenshooper Holz, einem noch heute sumpfigen, naturbelassenen Waldstück zwischen Bodden und Meer. Seit Jahrzehnten wird über sein Verschwinden gerätselt und spekuliert. Sein Leichnam wurde nie gefunden. Partikel war mit dem Fahrrad aus Ostpreussen geflohen. Er bewohnte immer wieder seit 1921 sein Haus in Ahrenshoop, in das er sich immer wieder zur Erholung oder vor den Repressalien des Faschismus und den Auswirkungen der Kriegswirren zurück zog. Alfred Partikel war Mitglied der Freien Secession und des Deutschen Künstlerbundes. Einige seiner Werke wurden zur Zeit des Nationalsozialismus als entartet deklariert. Als bedeutender Darsteller ostpreussischer Landschaft befinden sich seine Werke in namhaften Museen, so auch im Kunstmuseum Ahrenshoop, von dem eine Radierung in der Ausstellung zu sehen sein wird.

Wir fragten nach der heutigen Bedeutung dieser mythosbehafteten Geschichte. Die mitwirkenden Künstlerinnen laden Sie ein, sich mit Wort und Bild diesem Thema aus heutiger Sicht zu nähern. Unsere Ausstellung birgt verschiedene Blickwinkel auf die damaligen Ereignisse, spielt mit dem Fiktiven, thematisiert das Heute und nähern sich so dem Thema des Verschwindens, Fliehens oder Vergessens. So verschwindet Alfred Partikel beispielsweise wörtlich im Holzrelief des Bildhauers Klaus Hack oder wird symbiotisch eins mit der Natur im Objekt von Christiane Stegat oder in der Zeichnung von Uta Siebert. Caroline Bayer thematisiert mittels ihrer Rauminstallation die Fragen nach Wahrheit und Fiktion des Verschwindens einer Person. Die Bedeutung des dichten und undurchdringbaren Waldinneren ist unter anderem Sujet der Malerei von Cornelia Groß, Thema der Fotografien von Claire Laude oder Handlungsort der Videoarbeiten von Clara S. Rueprich, Dörte Meyer und Gert Bendel. Gedichte von Armin Strohmeyr und Olli Heikkonen verweisen auf die besondere Natur des Waldstückes, während Jan Decker mit einer Nachkriegsgeschichte den Bogen zu heutigen Krisenzeiten schlägt.

Neues Kunsthaus Ahrenshoop
Bernhard – Seitz – Weg 3a
18347 Ahrenshoop

 

 

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