La Maison de Verre, 2019

 

La Maison de Verre, 2019 – Installation aus alten gefundenen Fenstern, Holz, Glas, Farbreste, Maße variabel hier ca. 500*250*250 cm – Ausstellungsansicht, Guardini Stiftung, Berlin, 2019 – © Bernd Hiepe, Wilms-Neuhaus Stiftung

 

La Maison de Verre ist die Rekonstruktion einer erste Installation „Ephemeral Intersects“, welche ich 2016 in Kaliningrad gebaut hatte. *  Kaliningrad ist zwischen einer deutschen und einer russischen Ideologie geteilt. Der Wiederaufbau der verlorenen Stadt Königsberg stellt einen zu verwirklichenden Traum dar. Zwischen erträumter und erlebter Stadt, zwischen Nostalgie und Realität gehören Kaliningrad und Königsberg zum Mythos der Stadt, welche sich zwischen Utopie und Dystopie bewegen.

Die Geschichte Berlins und Kaliningrads haben Ähnlichkeiten, an denen jeweils das Schloss stand, Zerstörung, (Wieder-)Aufbau erfuhren. Die neue Interpretation der erste Installation bezieht sich auf dieses vergleichbare historische Phänomen und auch auf den Prozess des Realitätsverlustes. Auf die Fakten und Erinnerungen werden neue Realitäten rekonstruiert und Teile der Geschichte vergessen.

Die Form der Installation ähnelt zwei Hälften eines gesprengten Hauses. Die Teilung ist eine Antwort auf die empfundene Trennung zwischen den zwei Historien und Identitäten.

Meine Arbeit ist nach dem Buch „The Glass Room“ von S. Mawer benannt, dessen Titel sich auf das Haus Tugendhat von M. van der Rohe bezieht. Dieses Haus wird während der Erzählung als Wohnhaus, als genetisches Forschungszentrum für Nazis und später als Sporthalle genutzt und zeigt, wie die Architektur das Verhalten den Menschen prägen kann.

* Ausstauschsstipendium Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop/ Zentrum für Zeitgenössische Kunst NCCA

 

 

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